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Bremsweg, Anhalteweg, Reaktionsweg: Wo ist der Unterschied?

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Den Sicherheitsabstand nicht eingehalten und dem plötzlich bremsenden Vordermann aufs Heck geknallt: Auffahrunfälle zählen zu den häufigsten Kollisionen im Straßenverkehr. Allein im Jahr 2018 waren 15,9 Prozent der Unfälle mit Verletzten Auffahrunfälle, so eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamts (Destatis). Doch wie viel Abstand muss ich halten, wie lang ist mein Bremsweg, und wo ist eigentlich der Unterschied zu Anhalteweg und Reaktionsweg? Fragen über Fragen – auf dieser Seite finden Sie die Antworten!

Der Bremsweg

Der Bremsweg bezeichnet die Strecke, die Ihr Wagen vom Tritt auf die Bremse bis zum vollständigen Stillstand benötigt. Neben der Geschwindigkeit Ihres Fahrzeugs ist vor allem die Beschaffenheit der Straße beziehungsweise des Straßenbelags entscheidend für die Länge des Bremsweges.

Der Reaktionsweg

Der Reaktionsweg beschreibt die Wegstrecke, die Ihr Fahrzeug zurücklegt, bis Sie den Vorgang einer Vollbremsung einleiten. Die Länge des Reaktionswegs ist dabei von folgenden Faktoren abhängig:

BLITZMERKER

Laut Statistischem Bundesamt waren 2018 15,9 Prozent aller Unfälle mit Verletzten Auffahrunfälle. Hauptursache: Unwissenheit des Fahrers über die Länge des Bremsweges. Wie Sie ihn berechnen und dazu beitragen können, sich und andere Autofahrer nicht zu gefährden, erfahren Sie hier!

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  • Reaktionszeit: Die Gefahr wird von Ihnen registriert, die Information an Ihr Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet. Dann wird eine Reaktion ausgelöst.
  • Umsetzzeit: Entschließen Sie sich zu bremsen, müssen Sie Ihren Fuß vom Gaspedal auf das Bremspedal befördern.
  • Ansprechzeit: Die Ansprechzeit ist die Zeitspanne, die die Bremse benötigt, um auf das Betätigen des Pedals zu reagieren.
  • Schwellzeit: Die Schwellzeit ist die Zeit, die die Bremse für die maximale Verzögerung braucht.

Der Anhalteweg

Der Anhalteweg setzt sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammen und bezeichnet die Strecke, die Ihr Wagen vom Zeitpunkt des Auftretens der Gefahrensituation bis zum Stillstand zurücklegt. Für das Erkennen eines Hindernisses benötigt ein Mensch eine Reaktionszeit von ca. 0,1 Sekunden, für den Tritt aufs Bremspedal weitere 0,8 Sekunden.

0,8 Sekunden braucht ein Mensch für den Tritt aufs Bremspedal!


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So berechnen Sie Ihren Bremsweg!

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Generell ist Ihr Bremsweg immer abhängig von der Geschwindigkeit, mit der Sie unterwegs sind. Die Berechnung beruht auf der folgenden Formel:

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(Geschwindigkeit in km/h ÷ 10) x (Geschwindigkeit in km/h ÷ 10) = Bremsweg in Metern

rote Pfeile
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Angenommen, Sie sind mit 60 km/h unterwegs, dann beträgt Ihr Bremsweg laut der Formel (60 km/h ÷ 10 ) x (60 km/h ÷ 10), also 36 Meter bis zum Stillstand. Deutlich voneinander unterschieden werden in dem Zusammenhang die normale Bremsung und die Gefahrenbremsung, das heißt die Vollbremsung. Dabei werden Kupplung und Bremse gleichzeitig betätigt. Die Berechnungsgrundlage ist dieselbe, jedoch wird das Ergebnis durch zwei geteilt. Anhand der folgenden Beispiele sehen Sie, dass sich Ihr Bremsweg bei steigender Geschwindigkeit enorm verändert. So vervierfacht sich Ihr Bremsweg bei einer Verdoppelung Ihrer Geschwindigkeit:

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Geschwindigkeit
in km/h
Bremsweg in m
(normal)
Bremsweg in m
(Gefahr)
50 25 12,5
100 100 50
150 225 112,5
200 400 200
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Wer hat den längsten Bremsweg?

Autowelt - Lkw fährt auf Kamera zu – ist der Bremsweg ausreichend?
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Wie leistungsstark die Bremsen verschiedener Fahrzeugkategorien sind, zeigt ein Test, den ein Automobilklub durchgeführt hat. Dazu traten ein Motorrad, ein Pkw, ein Wohnwagengespann, ein Wohnmobil, ein Kleintransporter und ein Lkw gegeneinander an. Alle Fahrzeuge waren voll beladen und mussten aus einer Geschwindigkeit von 80 km/h zum Stillstand gebracht werden.

Dabei hatte das Wohnwagengespann einen längeren Bremsweg (25,2 Meter) als der Pkw (23,2 Meter). Das Motorrad kam nach 25,3 Metern zum Stehen, während der Kleintransporter und das Wohnmobil erst nach 28 beziehungsweise 29,8 Metern Bremsweg zum Stillstand kamen. Erwartungsgemäß hatte der Lkw den längsten Bremsweg mit 36,2 Metern.

Welchen Mindestabstand muss ich einhalten?

Weil Sie als Fahrer natürlich nicht permanent für jede Geschwindigkeit Ihren Bremsweg berechnen können, merken Sie sich die folgenden Regeln:

  • Innerhalb geschlossener Ortschaften entspricht Ihre Mindestdistanz der Entfernung, die Sie innerhalb einer Sekunde zurücklegen. Das sind bei 50 km/h etwa 15 Meter oder drei Pkw-Längen.
  • Außerhalb geschlossener Ortschaften und auf Autobahnen sollten Sie einen Abstand zum Vordermann halten, den Sie innerhalb von zwei Sekunden zurücklegen. Faustformel für die Berechnung des Bremsweges: halber Tacho = Abstand zum Vordermann. Ein guter Anhaltspunkt für Ihre Abstandsmessung sind die Leitpfosten am Straßenrand, deren Entfernung zueinander stets 50 Meter beträgt.

LKW haben den längsten bremsweg


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Bremsweg: Diese Strafen drohen bei zu geringem Sicherheitsabstand!

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Ein Abstandsvergehen liegt vor, wenn Sie gegen einen der beiden folgenden Faktoren verstoßen:

  • Faktor 1: Sie unterschreiten den Abstand Ihres halben Tachowertes. Die Staffelung erfolgt hierbei von weniger als 5/10 bis weniger als 1/10 des halben Tachowertes.
  • Faktor 2: Weiterhin entscheidend für das Strafmaß ist die Geschwindigkeit. Je nach Ausmaß der Abstandsunterschreitung drohen Ihnen laut aktuellem Bußgeldkatalog folgende Strafen:
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Tatbestand Abstandsverstoß  Bußgeld Punkte Fahrverbot
bei bis zu 80 km/h 25 €  - -
… mit Gefährdung  30 € - -
… mit Sachbeschädigung  35 €  - -
bei 80 bis 100 km/h  75 bis 320 €  1 -
bei 100 bis 130 km/h  75 bis 320 €  1 bis 2 bis 3 Monate
bei über 130 km/h 100 bis  400 € 1 bis 2 bis 3 Monate
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Fahranfänger in der Probezeit trifft es besonders hart. Sie müssen zusätzlich zu den Strafen noch mit einem Aufbauseminar (Nachschulung) sowie einer Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre rechnen.


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Schutzengel Bremsweg: Mit diesen Tipps vermeiden Sie einen Unfall

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Eine Hand misst das Profil eines Reifens – ausreichend Profiltiefe verlängert den Bremsweg

Bei einer Vollbremsung ist die Länge Ihres Bremsweges entscheidend dafür, ob Sie mit Ihrem Auto rechtzeitig anhalten können oder ob es zu einem Unfall kommt. Mit unseren Tipps und Faustregeln verringern Sie nicht nur Ihren Bremsweg, sondern bringen sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht unnötig in Gefahr.

1. Ziehen Sie rechtzeitig Winterreifen auf

Schon bei Temperaturen um plus sieben Grad Celsius lassen Haftung und Grip Ihrer Sommerreifen deutlich nach. Herbstzeit ist daher Wechselzeit!

2. Fahren Sie vorausschauend

Vor allem im Herbst und im Winter sollten Sie Ihre Geschwindigkeit auf gerader Strecke oder in einer Kurve an Witterungsverhältnisse wie Glatteis oder Fahrbahnnässe anpassen. Fahren Sie umsichtig, um bei einer Gefahr rechtzeitig stoppen zu können!

3. Achten Sie auf ausreichend Profiltiefe

Generell gilt: Nutzen Sie Reifen nicht bis auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern ab. Vielmehr sollten Ihre Sommerreifen 3 und Ihre Winterreifen 4 Millimeter Profiltiefe haben. Liegt Ihre Restprofiltiefe darunter, sollten Sie sich neue Reifen kaufen. So verhindern Sie zum Beispiel bei Regen, dass Ihr Wagen aufschwimmt und die Haftung verliert – Stichwort Aquaplaning!

4. Fahren Sie mit richtigem Reifendruck

Nur so lassen sich der bestmögliche Kontakt des Reifenprofils zur Fahrbahn und eine optimale Haftung sicherstellen, und der Bremsweg verkürzt sich.

5. Wechseln Sie abgefahrene Reifen

Reifen können altern und spröde werden und verlieren dadurch deutlich an Grip. Benutzen Sie Ihre Reifen deshalb nicht zu lange. Nach sechs Jahren sollten Sie gemäß Straßenverkehrsordnung (StVO) Ihre Pneus monatlich kontrollieren, nach zehn Jahren ist ein Austausch fällig.

6. Fahren Sie mit intakten Bremsen

Abnutzungserscheinungen bei Bremsen sind nicht ungewöhnlich: Bei der Hauptuntersuchung (HU) sind Funktionsdefizite an der Bremsanlage die am häufigsten erkannten Mängel. Doch eine intakte Bremsanlage ist für Ihre Fahrsicherheit entscheidend. Daher sollten Sie bei Bedarf Bremsscheiben wechselnBremsbeläge wechseln und Bremsflüssigkeit wechseln – oder alles regelmäßig überprüfen lassen.

7. Bremsen Sie richtig

Bei regennasser Fahrbahn oder Schneeglätte verringern Sie die Geschwindigkeit am besten, indem Sie neben der Bremse zusätzlich die Motorbremse einsetzen (Herunterschalten). Bei Fahrzeugen mit Antiblockiersystem (ABS) und Elektronischem Stabilitätsprogramm (ESP) gilt: Bremsen Sie wie gewohnt – die Elektronik hält die Spur. Ist Ihr Wagen bereits ausgebrochen, stoppen ABS und ESP Ihr Auto sicher ab. So optimieren Sie die Bremsansprechzeit. Das ist die Zeit, die die Bremsen benötigen, um ihre maximale Bremswirkung zu entfalten.

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Vorsicht: Auf glatter Straße kann das ABS Ihren Bremsweg auch verlängern. Gerät Ihr Pkw also ins Rutschen, bremsen Sie weiter, bis die Reifen wieder Haftung aufbauen. Ohne ABS gilt: Beim Bremsen niemals die Räder blockieren lassen!

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