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Was ist eCall?

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Auch wenn in Europa die Zahl der Verkehrstoten aufgrund immer sicherer werdender Autos rückläufig ist, steigt die Zahl der Verkehrsunfälle. Zudem wird der Verkehr auf Europas Straßen immer internationaler, weshalb auch deutsche Autofahrer im Ausland immer häufiger in Unfälle verwickelt sind. Mit eCall – die Abkürzung steht für Emergency Call – gibt es nun ein System, das im Fall eines Autounfalls automatisch die einheitliche europäische Notrufnummer 112 kontaktiert und gleichzeitig den Standort des Unfallfahrzeugs übermittelt. So kann wertvolle Zeit gewonnen werden, beispielsweise wenn sich ein Unfall auf einer wenig befahrenen Straße oder etwa nachts ereignet. Auch Sprachbarrieren stehen einer schnellen Ankunft der Rettungskräfte am Unfallort nicht im Weg. Zu den weiteren Daten, die in Form eines Minimaldatensatzes von eCall übermittelt werden, gehören unter anderem: der Unfallzeitpunkt, die Fahrtrichtung, Fahrzeug-ID, Service Provider-ID und die Information, ob der Notruf automatisch oder manuell abgesetzt wurde. eCall ist in allen Mitgliedsstaaten der EU sowie Norwegen, der Schweiz und Island verfügbar. Finden Sie hier die offizielle Richtlinie der EU.

Autowelt - Auto Unfall: graues Auto liegt nach Unfall umgedreht im Straßengraben am Waldrand
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Laut dem letzten EU-Kommissionsbericht gab es 2016 auf Europas Straßen ca. 135.000 Schwerverletzte und fast 26.000 Todesfälle. Damit im Falle eines Unfalls Hilfe zukünftig schneller vor Ort sein kann, hat die EU- Kommission alle Autohersteller verpflichtet, neu typisierte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge für den europäischen Markt ab dem 31.03.2018 serienmäßig mit dem automatischen Notrufsystem eCall auszurüsten.


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Technik - wie funktioniert eCall?

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Das obligatorische Notrufsystem eCall ist ein fester Bestandteil der Fahrzeugausstattung und nutzt Sensoren, die das Auslösen der Airbags steuern, um einen Unfall automatisch zu erkennen. Zusätzliche Sensoren, etwa in den Sitzen oder an den Sicherheitsgurten, können dabei weitere wichtige Informationen liefern. So kann die Anzahl der Passagiere oder die Ausrichtung des Fahrzeuges nach dem Unfall – etwa um festzustellen ob sich der Wagen überschlagen hat – erfasst werden. Um diese Daten zusammen mit dem Standort zu übertragen, benötigt das System ein Modul für die Positionsbestimmung durch Satellitensignale sowie eine Mobilfunkverbindung. Über eine festintegrierte Freisprecheinrichtung wird nach dem Unfall eine Sprachverbindung mit der Rettungsstelle hergestellt, für den Fall, dass die Fahrzeuginsassen noch ansprechbar sind. Eine Taste im Innenraum erlaubt es Ihnen, den Notruf auch manuell abzusetzen, etwa wenn Sie oder einer Ihrer Passagiere ein gesundheitliches Problem haben oder aber, wenn Sie Zeuge eines Unfalls wurden und deshalb Hilfe rufen möchten.

Unter dem geschützten Begriff "eCall" ist die vom Gesetzgeber verfügte Lösung in Form einer fest eingebauten Telematik Box zu verstehen. Daneben gibt es aber auch nachrüstbare Systeme, zum Beispiel den "Unfallmelde-Dienst" des GDV, der auf Basis eines Unfallmelde-Steckers in Kombination mit einer Notruf App auf dem Smartphone funktioniert.

Autowelt - Emergency Call: Funktionsweise von eCall wird anhand einer Grafik erklärt
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Welche Arten von elektronischen Notrufsystemen gibt es und wie funktionieren sie?

Häufig wird eCall als Synonym für jede Art von elektronischem Notrufsystemen benutzt. Aber Vorsicht: nicht jedes System funktioniert gleich.

Wie unterscheiden sich die integrierten Notrufsysteme der verschiedenen Hersteller?

Schon lange vor der obligatorischen Einführung von eCall gab es bereits elektronische Notrufsysteme, die zwar eine ähnliche Funktionsweise haben jedoch von den Fahrzeugherstellern und deren Zulieferern selbst entwickelt und betreut wurden. Unter Umständen haben Sie also schon eines der& Hersteller-Systeme wie zum Beispiel „OnStar“ (Opel), „OnCall“ (Volvo), „Connect SOS“ (Peugeot) oder „Comand Online“ (Mercedes) in Ihrem Fahrzeug. Bisher waren diese Systeme aber in den meisten Fällen aufpreispflichtig und im Gegensatz zu eCall nicht Teil der Serienausstattung. Außerdem gehen die Notrufe, die über eines dieser eCall-Systeme abgesetzt werden, in der Regel nicht direkt an die nächste Rettungsleitstelle, sondern zuerst an eine Service-Zentrale. Teilweise sind die Dienste übrigens auch nicht in allen EU-Ländern verfügbar.

Autowelt - Notruf Auto: Schwarze Notruf-Taste in Pkw, auf der ein Telefonhörer-Symbol mit SOS-Schriftzug abgebildet ist

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Ist eine Nachrüstung des automatischen Notruf-Systems möglich?

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Auch ältere Autos können Sie mit einem Notrufsystem wie eCall nachrüsten und damit die Lücke zum neuen Sicherheitsstandard schließen. Die einfachste Möglichkeit zum Nachrüsten ist über einen speziellen Stecker im Zigarettenanzünder, in Kombination mit einem per Bluetooth verbundenen Smartphone und einer entsprechenden Notruf-App. Registrieren Beschleunigungssensoren im Stecker einen Unfall, wird automatisch ein Notruf über das Smartphone abgesetzt, gleichzeitig wird auch die aktuelle Position des Telefons versandt. Ein Beispiel für ein solches System ist der „Unfallmeldedienst“ kurz UMD. Hierbei handelt es sich um das gemeinsame System der deutschen Versicherungswirtschaft. Der Unfallmelde-Stecker und die Unfallmelde-App wurden dafür in Zusammenarbeit mit Bosch und IBM entwickelt.

Über die Notruf App können Sie übrigens auch direkt Hilfe rufen, also ohne, dass der Stecker davor ausgelöst haben muss. Notrufe werden an die Notrufzentrale der Autoversicherer weitergeleitet, die schon seit 1999 die Notrufsäulen an deutschen Autobahnen betreut. Als Versicherungskunde können Sie den Stecker direkt über Ihre Kfz-Versicherung, beispielsweise die Allianz, kaufen.

Autowelt - eCall nachrüsten: schwarzer Stecker für den Zigarettenanzünder, der im Fall eines Unfalls einen Notruf absetzt
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Der "AutoNotruf" ist ein Versicherungsbaustein der Allianz Autoversicherung. Die Notruf App der Allianz ist als Zusatzleistung mit allen Produktlinien der Allianz Kfz-Versicherung kombinierbar. Im App Store ist sie unter dem Namen „Allianz Unfallmeldedienst“ zu finden. Ein Smartphone mit iOS-Betriebsystem ab Version 9.0 oder Android ab Version 4.4. ist Voraussetzung. Mehr Informationen zur Notruf App.

Autowelt - rote Pfeile
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Autowelt - Notrufapp: Frau hält Smartphone mit geöffneter Unfallmelde-App in der Hand

Festintegrierte Retrofit-Systeme, wie beispielsweise der eCall Tracker, beinhalten die komplette Technologie, um einen Unfall zu erkennen und den Notruf abzusetzen und sind daher nicht von einem Smartphone und dessen Daten abhängig. Diese Geräte sind allerdings eine deutlich aufwändigere und damit auch kostspieligere Variante, ein Notrufsystem im Nachhinein in Ihr Fahrzeug einzubauen. Die Preise inklusive Einbau starten ab ca. zweihundert Euro.


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Rechtliche Fragen zum Thema eCall

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Wie bereits erwähnt, sind alle Pkw-Hersteller auf Basis einer neuen EU Verordnung ab dem 31.03.2018 verpflichtet, eCall in neu typisierte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge innerhalb der EU serienmäßig zu integrieren. Für bestehende Altfahrzeuge gibt es laut Verordnung jedoch keine Pflicht, weder für den Hersteller noch für Sie als Eigentümer, eCall oder ein anderes Notrufsystem nachzurüsten.

Wie steht es um den Datenschutz?

Um dem Datenschutz gerecht zu werden, wurden für die Basisfunktionen des eCall-Notrufs strenge Regelungen verordnet. Das eCall-Gesetz sieht vor, dass erst im Falle eines Unfalls oder aber eines vorsätzlich ausgelösten Notrufes eine Verbindung mit dem Mobilfunknetz hergestellt wird und der Minimaldatensatz (u.a. Unfallzeitpunkt, Fahrtrichtung, Fahrzeug-ID, Serviceprovider-ID und die Information, ob der Notruf automatisch oder manuell abgesetzt wurde) übertragen wird. Vor einem Unfall gibt es keinerlei Datenübertragung. Die Erstellung eines Bewegungsprofils oder eine Analyse des Fahrstils ist nicht möglich. Wenn Sie hingegen neben eCall auch einen der erweiterten Zusatzdienste des Fahrzeugherstellers in Anspruch nehmen, werden auch ohne einen Unfall permanent Daten übertragen. Es gibt Vorstöße bezüglich einer offenen Schnittstelle für den Datentransfer, damit Sie als Autofahrer selbst entscheiden können, welche Daten übermittelt werden und vor allem an wen.


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Welche Kosten verursachen Notrufsysteme wie eCall?

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Das eCall-System der EU ist so ausgelegt, dass es in seiner Standardausführung keine laufenden Kosten für Sie verursachen darf. Preismäßig spielt es übrigens auch keine Rolle, wo ein Notruf innerhalb der EU abgesetzt wird. Jedoch haben die Fahrzeughersteller sowie die Mobilfunkanbieter die Möglichkeit, Ihnen mit der nun serienmäßig verbauten Technik weitere kostenpflichtige Zusatzdienste anzubieten. Hierzu zählen etwa WLAN-Hotspots im Auto, erweiterte Diebstahlsicherungen, Standortabfragen oder die ferngesteuerte Aktivierung bestimmter Fahrzeugfunktionen. Bei nachgerüsteten Systemen wie etwa dem Allianz AutoNotruf werden die laufenden Kosten zum Beispiel über den Versicherungsvertrag abgegolten.


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Fahrzeugart: Wo ist eCall überall möglich?

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Die EU hat die Hersteller per Gesetzgebung dazu verpflichtet, alle neuen Pkw-Modelle und leichten Nutzfahrzeuge die in der EU ausgeliefert werden, ab dem 31.03.2018 mit e-Call auszustatten. Die Entscheidung, ob auch Lkw und Omnibusse verpflichtend mit dem automatischen Notrufsystem versehen werden müssen, steht allerdings noch aus. Doch selbstverständlich lassen sich auch jetzt schon diese beiden Fahrzeuggruppen mit Notrufsystemen nachrüsten. Ebenfalls nachrüsten lassen sich Motorräder. BMW Motorrad ist einer der ersten Motorradhersteller, der mit seinem Service „Intelligenter Notruf“ ab Werk ein integriertes Notrufsystem, gegen Aufpreis anbietet. Hierbei befindet sich der Lautsprecher und das Mikrofon für den Verbindungsaufbau nach einem Unfall im Lenker. Über einen Sicherheitsschalter lässt sich ein Notruf auch ohne Unfall absenden. Im BMW-Callcenter erhalten Sie als Fahrer dann Kontakt zu einem Mitarbeiter, der die von Ihnen vorher ausgewählte Sprache spricht, um schnell weiter helfen zu können.

Autowelt - automatischer Notruf: Motorradlenker mit SOS-Taste, Lautsprecher und Mikrofon
Autowelt - Icon Auto, Lastwagen, Motorrad

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Ist es möglich eCall zu deaktivieren?

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Eine Deaktivierung oder ein Abschalten von serienmäßig verbauten eCall-Systemen ist nicht vorgesehen. Wenn Sie als Fahrzeughalter in eCall die Gefahr einer Überwachung ihrer Privatsphäre sehen, sollten Sie sich daher gut überlegen, ob Sie das System vorsätzlich deaktivieren oder sogar ausbauen. Sobald die Typengenehmigung eines Fahrzeuges das eCall-System beinhaltet, kann bei einer Deaktivierung die Betriebserlaubnis erlöschen. Auch können Sie als Unfallbeteiligter oder -zeuge unter Umständen nicht schnell genug Hilfe für andere rufen wenn eCall in Ihrem Auto ohne Funktion ist. Dies kann ebenfalls rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Achtung: Durch die Deaktivierung des serienmäßigen eCall-Systems kann die Betriebserlaubnis Ihres Fahrzeuges erlöschen. Ist dies der Fall, haben Sie womöglich keinen Versicherungsschutz mehr.

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