
Sommerreifen – Alle Tests im Überblick
- 1 Sommerreifen – Das sind die aktuellen Testsieger
- 2 Neue Sommerreifen – Die wichtigsten Kriterien, der beste Zeitpunkt
- 3 8 Regeln für den richtigen Wechsel von Winter- auf Sommerreifen
- 4 Sommerreifen im Winter – Wie lange macht die Versicherung das mit?
- 5 Ganzjahresreifen, Billigreifen und Co.: Was lohnt sich?
Sommerreifen – Das sind die aktuellen Testsieger
Das Angebot ist riesig: Fast 200 verschiedene Fabrikate konkurrieren miteinander, von billigen Produkten aus Fernost bis zu teureren Reifen aus deutscher Herstellung. Ob sich Sparsamkeit hier auszahlt und welche Reifen allen Umständen trotzen, zeigen die Tests bekannter Prüforganisationen. Hier eine Auswahl:
ADAC-Sommerreifentest 205/55 R16 V
Der ADAC hat 50 Sommerreifen in der meistverkauften Größe verglichen. hierbei wurden die Reifen auf die Kriterien Fahrsicherheit und Umweltbilanz geprüft. Die Ergebnisse sind breit gefächert - von zehnmal "gut" bis hin zu siebenmal "mangelhaft". Hier die drei besten Reifen:
1. Goodyear EfficientGrip Performance
Der Testsieger war bereits in vorherigen Tests im oberen Bereich mit dabei - dieses Jahr hat er mit guter Fahrsicherheit und einer noch besseren Umweltbilanz überzeugen können.
Gesamtwertung: 2,0
2. Continental PremiumContact 6
Trotz gleicher Wertung wird dieser Reifen aufgrund des leicht höheren Preises auf Platz zwei platziert. In der Kategorie Fahrsicherheit erreichte er die höchste Punktzahl im gesamten Test, jedoch ist die Umweltbilanz lediglich befriedigend.
Gesamtwertung: 2,0
3. Michelin Primacy 4+
Der dritte Platz hat ebenfalls eine gute Fahrsicherheit. Zudem erreichte er die beste Umweltbilanz.
Gesamtwertung: 2,1
“Auto Bild"-Sommerreifentest 225/45 R18
Insgesamt 200 Sommerreifen mussten sich dem Test durch die Zeitschrift Auto Bild stellen. Drei davon konnten Mit der Note "vorbildlich" abschneiden:
1. Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 (95Y)
2. Michelin Pilot Sport 5
3. Continental PremiumContact 7
GTÜ-Sommerreifentest 195/55 R16
In folgenden vier Kategorien wurden die Reifen geprüft: Sicherheit nass, Sicherheit trocken, Wirtschaftlichkeit und Umwelt, Preis.
1. Kleber Dynaxer HP4
Die beste Wertung in Sicherheit und Umwelt sichert diesem Reifen den ersten Platz.
151/190 Punkten
2. Falken Ziex ZE310 Ecorun
Ebenfalls hohe Sicherheit bietet der Zweitplatzierte.
142/190 Punkten
3. Uniroyal Rainsports
Einen guten All-Rounder bildet der Drittplatzierte: In allen 4 Kategorien hat dieser Reifen überdurchschnittlich gut abgeschnitten.
142/190 Punkte
“auto motor und sport“-Sommerreifentest 225/40 R18
1. Continental SportContact 7
Der Testsieger bietet ein hohes Griplevel und die beste Fahrsicherheit bei Nässe und Trockenheit.
Gesamtwertung: 9,2
2. GoodyearEagle F1 Asymmetric 6
Besonders überzeugte der Reifen auf trockener Strecke, doch auch in anderen Kategorien konnte er gut abschneiden.
Gesamtwertung: 8,9
3. Michelin Pilot Sport 4 S
Auf dem dritten Platz landet dieser Reifen aufgrund brillianten Aqaplaningschutzes und Stärke im Trockenen.
Gesamtwertung: 8,4
Neue Sommerreifen – Die wichtigsten Kriterien, der beste Zeitpunkt
Es gibt zwei wichtige Gründe, um sich neue Sommerreifen zuzulegen: Entweder sind die alten Reifen so abgefahren, dass die Mindestprofiltiefe unter 1,6 Millimetern liegt (empfohlen sind 2,5 Millimeter), oder das Reifenalter hat acht Jahre überschritten. Daneben müssen Reifen auch dann ersetzt werden, wenn sie durch Unfälle oder falsche Lagerung einen Schaden erlitten haben oder brüchig geworden sind.
Wann ist der Kauf von Sommerreifen am günstigsten?
Mit Reifen ist es wie mit allen Saisonartikeln: Wenn alle zugreifen, sind sie am teuersten. Sommerreifen sind es im März, das ergab eine Preisstudie des Online-Portals idealo.de. Demnach erhöhen Online-Händler die Preise immer pünktlich zur Saison, also ab Ende Februar. Mitte April wird das Sortiment dann wieder günstiger. Und ab Juli sparen Sie beim Neukauf von vier Sommerreifen durchschnittlich 25 Euro gegenüber der Preise während der Hauptsaison. Das bedeutet: Sommerreifen am besten früh oder spät im Jahr kaufen!
Worauf Sie beim Kauf neuer Sommerreifen achten sollten
Sommerreifen sind speziell dafür konzipiert, bei Wärme auf trockener und nasser Straße möglichst hohe Sicherheit zu gewähren. Hier sind sie wesentlich kraftstoffsparender als Winterreifen, haben einen kürzeren Bremsweg und haften besser auf der Straße. Am wohlsten fühlen sie sich bei einer Temperatur von 20 Grad. Aber nicht jedes Modell ist gleichermaßen für Ihre individuellen Bedürfnisse geeignet. Achten Sie beim Kauf deshalb auf folgende Kriterien:
Verhalten bei Nässe
Auch auf nasser Straße sollten Sommerreifen gut haften. Das schaffen einige Modelle besser als andere. Die häufigsten Schwächen in Tests haben mit dem Verhalten auf regennasser Straße zu tun. Die Nasshaftung wird vom Hersteller auf dem Reifen angegeben und reicht von A (kürzester Bremsweg) bis F (längster Bremsweg).
Umweltfreundlichkeit
Energiesparreifen haben einen leichten Vorteil in Sachen ökologische Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Mit ihnen soll sich vor allem Kraftstoff sparen lassen. Dafür zeigen sie in Tests einen längeren Bremsweg als normale Sommerreifen, vor allem bei regennasser Fahrbahn.
Preis
Auch wenn es unter den sogenannten “Chinareifen“ aus Fernost passable Modelle gibt, die in Reifentests gut abschneiden: Die meisten Billigprodukte liefern immer noch sehr schlechte Praxiswerte.
Verschleiß und Verbrauch
Wer rasant und sportlich fährt, verbraucht grundsätzlich mehr Sprit und verschleißt die Reifen schneller. Zwar gibt es spezielle verschleiß- und verbrauchsarme Modelle, diese können jedoch die sportliche Fahrweise nur bedingt ausgleichen. Achten Sie auch in diesem Zusammenhang stets auf die gesetzlich vorgegebene Mindestprofiltiefe. Die Kraftstoffeffizienz von Reifen wird mit den Buchstaben A (große Effizienz) bis G (geringe Effizienz) angegeben.
Die richtige Reifengröße
Anhand der Zahlen- und Buchstabenkombination in der Zulassungsbescheinigung und auf dem Reifen können Sie die passende Reifengröße für Ihr Auto ermitteln. Die Beschreibung 225/45 R17 bedeutet beispielsweise: 225 Millimeter ist der Reifen breit, Profilquerschnitt 45 Prozent, Felgendurchmesser 17 Zoll. Es gibt meist noch weitere Reifen, die für einen bestimmten Wagen erlaubt sind: Diese finden Sie im Serienreifenkatalog des Herstellers oder in den Zulassungspapieren, den sogenannten CoC-Papieren (Certificate of Conformity).

8 Regeln für den richtigen Wechsel von Winter- auf Sommerreifen
Werkstatt oder selber wechseln? Der Reifenwechsel durch Profis in der Fachwerkstatt gibt Sicherheit. Wer aber Reifen zuverlässig selbst wechseln kann und das richtige Werkzeug hat, muss keinen Termin abwarten und spart sich rund 50 Euro für die Werkstatt. Was es sonst noch zu beachten gibt
1. O-O-Regel beachten
An Ostern und im Oktober sollten Reifen gewechselt werden, so lautet eine Faustregel. Doch natürlich richtet sich der richtige Zeitpunkt auch nach der jeweiligen Witterung.

2. Erst bei über 7 Grad Celsius wechseln
Schon bei niedrigen Plusgraden verhärtet sich die Gummimischung von Sommerreifen – die Bodenhaftung lässt nach. Warten Sie also damit, die Reifen zu wechseln, bis der letzte Frost vorbei ist und die Temperaturen dauerhaft über 7 Grad liegen.

3. Reifen nicht mischen
Unterschiedliche Gummimischungen am selben Fahrzeug wirken sich negativ auf die Fahrstabilität aus. Deshalb sollten Sie besser auf eine Mischbereifung aus Sommer- und Winterreifen verzichten.

4. Reifen richtig platzieren
Die Reifen mit dem besseren Profil gehören auf die Hinterachse, die schlechteren auf die Vorderachse – niemals diagonal montieren. Um einseitigem Abfahren vorzubeugen, können Sie die Vorder- und Hinterreifen eines Satzes etwa alle 15.000 Kilometer wechseln.

5. Reifendruck überprüfen
Vergessen Sie nicht, nach dem Reifenwechsel an der Tankstelle den Reifendruck zu überprüfen. Wie hoch dieser sein sollte, steht in der Bedienungsanleitung Ihres Autos.

6. Geschwindigkeitsindex beachten
Der Geschwindigkeitsindex oder Speedindex zeigt an, welche Höchstgeschwindigkeit mit einem Reifen gefahren werden darf. Ein “Q“ bedeutet beispielsweise 160 km/h, “H“ steht für 210 km/h, “V“ für 240 km/h und “ZR“ für mehr als 240 km/h. So ergeben sich Bezeichnungen für Reifen wie beispielsweise 91V oder 91H.

7. Radmuttern nachziehen
Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, etwa 50 bis 100 Kilometer nach dem Reifenwechsel nochmal die Radmuttern aller Räder nachzuziehen.

8. Reifen richtig einlagern
Für den Winterschlaf brauchen die Reifen einen trockenen, dunklen und kühlen Raum. Kompletträder werden liegend gestapelt, Reifen ohne Felgen sollten aufgehängt oder stehend gelagert werden.

Sommerreifen im Winter – Wie lange macht die Versicherung das mit?
Aus Zeitnot, Leichtsinn oder einfach Vergesslichkeit fahren viele mit Sommerreifen bis in den Winter hinein. Einen vorgeschriebenen Stichtag, wann Winterreifen aufzuziehen sind, gibt es laut StVO zwar nicht – wohl aber den Hinweis, dass das Auto eine den Witterungsverhältnissen entsprechende Bereifung braucht. Das sind Sommerreifen bei Eis und Schnee definitiv nicht. Deshalb muss, wer von der Polizei erwischt wird, mit einem Bußgeld zwischen 40 und 80 Euro rechnen. Die Höhe hängt davon ab, ob andere Verkehrsteilnehmer behindert wurden oder nicht.
In der Regel zahlt Ihre Allianz Kfz-Versicherung den Schaden, den Sie bei anderen verursacht haben – auch wenn Sie im Winter mit Sommerreifen unterwegs waren. Sie verlieren Ihren Schutz also nicht. Bei der Kaskoversicherung kann aber geprüft werden, ob der Unfall daher rührte, dass Ihre Bereifung eine dauerhaft erhöhte Gefahr ist. Ist dies der Fall, hat man es vorher nicht bei der Versicherung angezeigt und schädigt dann Dritte oder sich selbst, kann das teuer werden. Dann kann es nämlich sein, dass die Versicherung die Kosten nicht übernimmt, sondern sie sich teilweise vom Verursacher zurückholt. In der Regel sind hier bis zu 5.000 Euro Eigenanteil möglich. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie daher Winterbereifung aufziehen.
Stellen Sie allerdings Ansprüche an einen Unfallgegner, könnte es sein, dass Ihnen wegen der ungeeigneten Bereifung eine Mitschuld angerechnet wird. Denn ungeeignete Bereifung verlängert den Bremsweg Ihres Fahrzeugs und kann Ursache für Unfälle sein.
Ganzjahresreifen, Billigreifen und Co.: Was lohnt sich?
Billigreifen aus China haben einen schlechten Ruf, doch einige Modelle erzielen passable Ergebnisse. Energie- und Benzinsparreifen erfüllen ihren Zweck, aber Fahrverhalten, Bodenhaftung und Bremsweg überzeugen eher nicht.
Ganzjahresreifen sind gut bei milden Temperaturen
Sommerreifen bieten die besten Fahreigenschaften bei dauerhaften Temperaturen über 7 Grad. Ganzjahresreifen sind perfekt bei leichten Schneefällen und insgesamt eher milden Temperaturen. Falls Sie in einer Gegend wohnen, wo die Temperatur selten unter –5 Grad sinkt, oder falls Sie sich einfach keinen zweiten Reifensatz leisten wollen, sind Ganzjahresreifen ein guter Kompromiss. Erkennbar sind sie an der “M+S“-Markierung.
Billigreifen liefern nicht immer eine schlechte Performance
Oft handelt es sich bei sehr günstigen Neureifen um No-Name-Produkte aus Fernost. Zahlreiche Tests zeigen, dass diese von den Fahreigenschaften und vom Sicherheitsaspekt her nicht mit europäischen Markenreifen konkurrieren können: Die Bremswege sind bis zu dreimal länger, bei Aquaplaning gibt es deutliche Defizite. In neueren Studien gab es jedoch immer wieder Modelle, die trotz des günstigen Preises akzeptabel bis gut abschnitten. Wer sich für solche Reifen interessiert, sollte sorgfältig recherchieren.
Spritsparreifen sind leichter und leiser
Spritsparende Reifen haben einen geringeren Rollwiderstand, was sich langfristig auf den Benzinverbrauch auswirkt. Es kommt jedoch auch sehr auf den Fahrstil an. Vorausschauende Langstreckenfahrer können mit einem solchen Reifensatz 0,6 bis 0,8 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer sparen. Angenehmer Nebeneffekt: Spritsparreifen sind leichter und geräuschärmer als herkömmliche Modelle. Weniger gut: Sie verlieren schnell an Bodenhaftung. Dadurch haben sie einen deutlich längeren Bremsweg und sind ein zusätzliches Sicherheitsrisiko.
Extrabreite Reifen fahren besser auf trockenen Straßen
Durch ihre breitere Auflagefläche haben sie ein optimiertes Fahrverhalten, eine gute Nasshaftung und mehr Grip. Auch der Bremsweg wird mit Breitreifen kürzer. Das gilt für trockene Straßen, für nasse nur bedingt: Beim Aquaplaning kommen breite Reifen eher ins “Schwimmen“. Dann müssen Sie unbedingt rechtzeitig den Fuß vom Gas nehmen.