
Maut Frankreich: Mon Dieu, ist das Fahren in Frankreich teuer!
- 1 Maut Frankreich – Für welche Straßen im Land muss ich sie bezahlen?
- 2 Was kostet die Maut in Frankreich?
- 3 Wie teuer ist die Fahrt nach Paris?
- 4 Gibt es Strecken, auf denen ich keine Maut zahlen muss?
- 5 Wie kann ich die Maut in Frankreich bezahlen?
- 6 Muss ich für Tunnel und Brücken extra zahlen?
- 7 Welche Regeln muss ich bei Fahrten in Frankreich beachten?
Maut Frankreich – Für welche Straßen im Land muss ich sie bezahlen?
Auch wenn Frankreich als Urlaubsland auf der deutschen Beliebtheitsskala nicht ganz vorne mit dabei ist: Sobald es um romantische Anlässe geht, steht zumindest Paris, die Stadt der Liebe, ganz oben auf der Hitliste. Aber wie das mit der Liebe so ist, sie hat immer auch ihren Preis. Und der beginnt bei 38,30 Euro. So viel kostet nämlich die Maut von Straßburg nach Paris.
Ab der Grenze müssen Sie in Frankreich Maut („péage“) bezahlen. Damit finanziert unser westliches Nachbarland sein rund 11.000 Kilometer langes Autobahnnetz von der Normandie bis an die Côte d’Azur, von der Provence bis an den Atlantik. Mit ein paar wenigen Ausnahmen sind die meisten Autobahnabschnitte in Frankreich tatsächlich mautpflichtig. Landstraßen dagegen können Sie gebührenfrei befahren. Eine Vignette gibt es im Nachbarland nicht. Die Maut müssen Sie direkt an den Mautstellen der Autobahnen bezahlen. Mehr zum Thema "Maut Frankreich" erfahren Sie auf dieser Seite.

Was kostet die Maut in Frankreich?
Wie viel Maut Sie bezahlen, richtet sich nach der gefahrenen Strecke und danach, mit welchem Fahrzeug Sie unterwegs sind. Allerdings ist der Kilometerpreis nicht auf jeder Autobahn gleich. Autobahngebühren Frankreich – das Thema birgt ein wildes Durcheinander. Bis zu 40.000 verschiedene Tarife soll es geben, schätzt die französische Tageszeitung „Le Monde“.
Pi mal Daumen zahlt ein Pkw-Fahrer im Durchschnitt rund 9 Cent je Kilometer. Wer mit einem Wohnmobil fährt, muss tiefer in die Tasche greifen. Günstiger geht’s mit dem Motorrad. Das sind die wichtigsten Fahrzeugklassen:
- Klasse 1 – Pkw bis 2 Meter Gesamthöhe und unter 3,5 Tonnen
- Klasse 2 – Fahrzeuge mit einer Höhe von 2 bis 3 Metern und einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen
- Klasse 3 – Lkw und Busse mit 2 Achsen
- Klasse 4 – Lkw und Busse mit 3 oder mehr Achsen
- Klasse 5 – Motorräder und Trikes
Wie teuer ist die Fahrt nach Paris?
Damit Sie unter Berücksichtigung der Mautkosten die Reisekasse besser kalkulieren können, steht Ihnen im Internet ein Mautrechner Frankreich zur Verfügung unter: www.autoroutes.fr
So kostet zum Beispiel die Fahrt von Straßburg nach Paris:
- mit dem Pkw: 42,80 Euro
- mit dem Wohnmobil: 65,90 Euro
- mit dem Motorrad: 26,40 Euro
Von Paris nach Nizza zahlen Sie:
- mit dem Pkw: 86,30 Euro
- mit dem Wohnmobil: 135,60 Euro
- mit dem Motorrad: 52,30 Euro
*Alle Angaben ohne Gewähr

Gibt es Strecken, auf denen ich keine Maut zahlen muss?
Die gute Nachricht oder zumindest ein kleiner Trost: Wenn Sie es erst einmal bis nach Paris geschafft haben, dann können Sie nach Lust und Laune über die Stadtautobahn Périphérique kurven. Hier zahlen Sie keine Maut. Freie Fahrt haben Sie auch auf diesen Strecken in Frankreich:
- A35 (Elsass, ab deutscher Grenze bis Mulhouse und weiter nach Basel)
- A36 (Mandeure - Bessoncourt)
- A31 (von der luxemburgischen Grenze bis Nancy)
- A28 (Abbéville - Rouen)
- A84 (Caen - Rennes)
- A20 (Vierzon - Brive-la-Gaillarde)
- A75 (Clermont-Ferrand - Pézenas bzw. Montpellier)
- A75 D786 (Millau-Saint-Germain)
- A63 bzw. A660 (Bordeaux - Arcachon)
- A68 (Garidech - Albi)
- E70 (Lyon - Saint-Etienne)
- A34 (Sedan - Reims)
- A10-A25-A23 (Calais - Valenciennes)
- A77 (Saint-Père - Sermoise-sur-Loire)
Wie kann ich die Maut in Frankreich bezahlen?
An den Mautstationen gibt es verschiedene Fahrspuren, je nachdem, ob Sie die Mautgebühren bar zahlen und passend haben, ob Sie mit Kreditkarte bezahlen oder via Mautbox im Auto. So finden Sie die richtige Zahlstelle:

[1] Dieser Schalter ist mit Personal besetzt. Sie können mit Kreditkarte oder Bargeld bezahlen.
[2] Am Schalter gibt’s kein Personal. Sie zahlen an einem Automaten mit Banknoten oder Münzen. Der Automat spuckt auch das Wechselgeld aus.
[3] Hier können Sie nur mit Münzen bezahlen. Es gibt kein Wechselgeld zurück.
[4] Es funktionieren hier nur Kreditkarten. Achtung: Die EC-/Maestro-Karte funktioniert nicht.
[5] Das „t“ steht für Télépéage, die elektronische Mauterfassung. Auf der „t“-Spur kommen Sie am schnellsten durch die Mautstation. Sie brauchen dafür aber eine Box in Ihrem Auto. Diese erfasst die Mautgebühren, die dann über Ihr Bankkonto eingezogen oder auf Rechnung angefordert werden. Die Box bekommen Sie zum Beispiel bei: www.tolltickets.de
Tipp: Wenn Sie keine Mautbox haben, sollten Sie immer eine Kreditkarte dabeihaben oder aber genügend Kleingeld. Denn an vielen französischen Mautstellen gibt es inzwischen keinen einzigen Schalter mehr mit Personal.

Muss ich für Tunnel und Brücken extra zahlen?
Bien sûr! Genau so ist es. Diese Tunnel und Brücken kosten je Fahrzeugklasse eine Extra-Maut.
Tunnel | Klasse 1 | Klasse 2 |
Fréjus E70 Frankreich–Italien |
einfache Fahrt: 48,00 € hin und zurück: 59,80 € |
einfache Fahrt: 63,50 € hin und zurück: 79,80 € |
Mont Blanc A40 Frankreich–Italien |
einfache Fahrt: 48,00 € hin und zurück: 59,80 € |
einfache Fahrt: 63,50 € hin und zurück: 79,80 € |
Porté-Puymorens N20/E9 Nähe Toulouse |
7,20 € | 14,80 € |
Duplex A86 Paris |
Preise je nach Tag und Uhrzeit von 1,50 € bis circa 13,20 € |
Benutzung verboten |
Prado Carénage A50 bei Marseille |
3,00 € | 3,00 € |
Prado Sud A50 bei Marseille |
2,40 € | 2,40 € |
Maurice Lemaire | 6,30 € | 9,80 € |
Eurotunnel Frankreich–England |
Der Preis ist abhängig von der Reisezeit, der Fahrzeugklasse und der Anzahl der Personen. | Der Preis ist abhängig von der Reisezeit, der Fahrzeugklasse und der Anzahl der Personen. |
Brücken | Klasse 1 | Klasse 2 |
Viaduc de Millau A75 Clermont-Ferrand–Béziers |
15.6.–15.9.: 11,70 € 16.9.–14.6.: 9,50 € |
15.6.–15.9.: 17,50 € 16.9.–14.6.: 14,20 € |
Pont de Tancarville A131 Le Havre–Rouen |
2,60 € | 3,30 € |
Pont de Normandie A29 Caen–Le Havre |
5,60 € | 6,50 € |
Ile de Ré |
20.6.–11.9.: 16,00 € |
20.6.–11.9.: 16,00 € 12.9.–19.6.: 8,00 € |
*Alle Angaben ohne Gewähr
Welche Regeln muss ich bei Fahrten in Frankreich beachten?
Diese Dokumente sollten Sie an Bord haben
Die Grüne Karte ist zwar nicht mehr vorgeschrieben, es kann aber nicht schaden, sie immer dabeizuhaben. Auch der Europäische Unfallbericht gehört bei Auslandsfahrten ins Handschuhfach. Er hilft, bei einem Unfall im Ausland den Unfallhergang genau zu dokumentieren.
Tempolimits: Schneller dürfen Sie nicht fahren
Achten Sie genau auf die Geschwindigkeitsbeschränkungen. Außerhalb geschlossener Ortschaften unterscheiden sie sich von denen in Deutschland:
- innerhalb geschlossener Ortschaften: 50 km/h
- außerorts auf Route Départementale „D“ und Route Nationale „N“: 80 km/h
- auf vierspurigen Schnellstraßen: 110 km/h
- auf Autobahnen: 130 km/h
Die Strafen für eine Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts in Deutschland finden Sie hier zum Vergleich.
Etwas langsamer müssen es Führerscheinneulinge angehen: In den ersten 2 Jahren dürfen sie außerorts höchstens 80 km/h, auf Schnellstraßen nicht schneller als 100 km/h und auf Autobahnen maximal 110 km/h fahren.

Promillegrenzen: Ein Gläschen Wein, mehr nicht
In Frankreich gilt wie in Deutschland eine Promillegrenze von 0,5. Wer mit bis zu 0,8 Promille Alkohol am Steuer erwischt wird, muss mit einem Bußgeld ab 135 Euro rechnen. Darüber drohen bis zu 4.500 Euro oder sogar eine Haftstrafe. Die 2012 eingeführte Vorschrift, dass jeder Autofahrer ein Alkoholtest-Set dabeihaben muss, soll wieder abgeschafft werden. Schon jetzt gibt es keine Strafe mehr, wenn das Pusteröhrchen fehlt.
Attention! Warnweste für alle
In Frankreich gibt es die Warnwestenpflicht. In jedem Fahrzeug muss mindestens eine Warnweste sein. Sie müssen sie tragen, sobald Sie nach einem Unfall oder einer Panne aus dem Auto steigen. Das gilt übrigens für jeden Insassen, deshalb sollten Sie vorsorglich mehrere Warnwesten dabeihaben. Verstöße kosten Sie mindestens 90 Euro.

Pas ici! Hier dürfen Sie nicht parken
Wo ist das Parken verboten? Vor Polizeistationen, Postämtern und Krankenhäusern dürfen Sie in Frankreich nicht parken. Auch ein gelber Streifen am Fahrbahnrand weist auf ein Parkverbot hin. Bei weißen gestrichelten Linien können Sie Ihr Auto bedenkenlos abstellen, müssen jedoch meist ein Parkticket lösen.
Wann genau es in Deutschland heißt "Parken verboten", können Sie hier nochmals nachlesen.
Wenn Sie Hilfe brauchen
Auch in Frankreich können Sie über den zentralen europaweiten Notruf 112 Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst verständigen.
Alternativ können Sie auch die französischen Nummern wählen:
Rettungsdienst: 15
Polizei: 17
Feuerwehr: 18
Da hilft kein Cri – Umweltplakette CritAir auch für Urlauber Pflicht!
Neben der Autobahnmaut gibt es seit Juli 2016 mit der Umwelt- und Feinstaubplakette "Crit’Air" eine weitere Gebühr für Autofahrer. Die Vignette ist auch für Touristen Pflicht, die mit dem eigenen Auto reisen. Die Umweltvignette kategorisiert die Fahrzeuge nach ihrer Umweltfreundlichkeit, auf der die Zufahrtserlaubnis in so genannte Umweltzonen, "Zones à Circulation Restreinte /ZCR/ZPA" basiert. Es gibt insgesamt 6 Kategorien. Eingeführt wurde die Plakette stufenweise, zunächst für Lyon und Grenoble, Anfang 2017 schließlich auch für Paris, Straßburg und Lille. Die Plaketten können über das Internet auf der Seite www.certificat-air.gouv.fr bestellt werden und kosten 4,60 Euro zuzüglich Versand.