
Maut Italien: Das kosten die wichtigsten Strecken
- 1 Auf welchen Straßen muss ich Maut in Italien zahlen?
- 2 Was kostet die Maut in Italien?
- 3 Wie kann ich die Maut in Italien bezahlen?
- 4 Maut Italien: Wie komme ich am besten durch die Mautstationen?
- 5 Kosten Tunnel oder Brücken noch Extragebühren?
- 6 Muss ich auch auf den italienischen Inseln Maut zahlen?
- 7 Gibt es in Italien eine Citymaut?
- 8 Worauf muss ich besonders achten, wenn ich in Italien Auto fahre?
Auf welchen Straßen muss ich Maut in Italien zahlen?
Italien ist dort, wo alles begann: Bella Italia weckte die Reiselust der Deutschen und machte aus ihnen Touristen. An der Adria fanden sie das Dolce Vita, in Rom entdeckten sie die Antike und auf den italienischen Autobahnen machten sie ihre ersten Erfahrungen mit der Maut.
Italien hat nicht nur die älteste Autobahn der Welt, sondern auch das älteste Mautsystem in Europa. Schon 1924, als das erste Teilstück der A 8, der „Autostrada dei Laghi“ (Seen-Autobahn), eröffnet wurde, kostete die Fahrt Maut. Italien hat heute knapp 6.000 Kilometer gebührenpflichtige Straßen. Zahlen müssen Sie auf allen Autobahnen, die mit dem grünen Autobahnschild gekennzeichnet sind. Auf Schnellstraßen („Superstrada“) mit dem blauen Autobahnschild haben Sie freie Fahrt.
Was kostet die Maut in Italien?
Die Italiener erheben eine streckenabhängige Maut. Das bedeutet, dass sich auf den meisten italienischen Autobahnen die „Pedaggio“ (Maut) danach richtet, mit welchem Fahrzeug Sie welche Strecke fahren. Nur auf einigen wenigen Teilstücken zahlen Sie eine Pauschale, zum Beispiel ca. 3 Euro für die Fahrt von Como nach Grandate auf der A 9. Zudem ist die Höhe der Mautgebühren auch abhängig vom jeweiligen Fahrzeug.
Unterteilt wird in folgende Fahrzeugkategorien:
Kategorie A: Motorräder und Autos mit nicht mehr als 2 Achsen und bis 1,3 m Höhe
Kategorie B: Wohnmobile, Fahrzeuge mit nicht mehr als 2 Achsen und über 1,3 m Höhe
Kategorie 3: Autos plus Wohnwagen, Fahrzeuge mit nicht mehr als 3 Achsen oder mit 2 Achsen und 1-achsigem Anhänger
Kategorie 4: Lkw und Fahrzeuge mit 2-achsigem Anhänger
Kategorie 5: Lkw und Fahrzeuge mit 3-achsigem Anhänger
Wenn Sie mit einem Pkw unterwegs sind, müssen Sie pro Kilometer mit ungefähr 7 Cent rechnen. Mit einem Mautrechner im Internet können Sie die genauen Kosten ermitteln. Zum Beispiel unter www.autostrade.it.
Das zahlen Sie für ausgewählte Strecken ab dem Brenner:

Kommen Sie von Deutschland aus über Österreich, müssen Sie zu diesen Kosten noch den Preis für die Österreich Vignette und die Sondermaut für den Brenner dazurechnen. Hinzu kommen:
10-Tages-Vignette Österreich: 9,90 €
Sondermaut für den Brenner: 11,00 €
Es fallen also zusätzliche Kosten von insgesamt 20,90 € an. Diese verdoppeln sich noch einmal komplett, wenn Sie zum Beispiel 14 Tage in Italien verbringen. Denn dann brauchen Sie für die Rückreise eine neue 10-Tages-Vignette für Österreich.
*Alle Angaben ohne Gewähr
Wie kann ich die Maut in Italien bezahlen?
Für die Maut in Italien gibt es keine Vignette. An jeder Mautstation werden Gebühren fällig. Um die Gebühren zu bezahlen, haben Sie 4 Möglichkeiten:
- Barzahlung: Sie begleichen die Mautkosten in bar.
- Kreditkarte: Die Mautgebühren werden über Ihre Kreditkarte abgebucht.
- Viacard: Die Viacard ist eine Prepaidkarte für die Maut in Italien. Erhältlich ist diese zum Beispiel bei Verkehrsklubs wie dem AvD, das Guthaben beträgt 25 oder 50 Euro. Von der Viacard werden dann Ihre Mautgebühren abgebucht. Achten Sie während Ihrer Reise immer darauf, dass noch genügend Restguthaben für die weitere Strecke auf der Karte ist. Sonst öffnet sich die Schranke an der Mautstation nicht.
- Reicht das aufgeladene Geld nicht mehr, müssen Sie an einen der Barschalter fahren. Dort können Sie den fehlenden Betrag in bar zuzahlen. Sollte nach Ihrer Reise noch Geld auf der Mautkarte sein, können Sie diese auch weitergeben, zum Beispiel an Freunde. Die Viacard ist übertragbar.
- Telepass: Der Telepass ist das elektronische Mautsystem. Sie brauchen dazu eine Box in Ihrem Auto. Die Autobahngebühren werden dann automatisch von Ihrem Bankkonto abgebucht. Mit einem Telepass kommen Sie am schnellsten durch die Mautstationen, die Mautkosten sind aber auch höher als bei den anderen Bezahlarten.
- Es gibt eine Kurzzeit- sowie eine Langzeitnutzung der Tollbox mit einem unterschiedlichen Preissystem. Bei der Kurzzeitnutzung leisten Sie eine einmalige Zahlung für die Freischaltung in Höhe von knapp 5 Euro, dann eine Tagesgebühr für die ersten 28 Tage (1,71 Euro pro Tag), ab dem 29. Tag zahlen Sie keine Gebühren mehr für die Nutzung der Box.
- Bei der Langzeitnutzung kommen zusätzlich zur Aktivierungspauschale in Höhe von knapp 5 Euro eine jährliche Bereitstellungsgebühr von 35 Euro zuzüglich 7% Servicegebühren auf erhobene Mautkosten.
- Die Mautbox ist unter www.tolltickets.com erhältlich, in diesem Angebot ist auch gleich eine Viacard inkludiert, die nach der Nutzung zusammen mit dem Telepass zurückgegeben wird.
- Free-flow-System: Das Free-flow-System ermöglicht Ihnen eine schnelle Durchfahrt. Die Fahrzeuge werden elektronisch gescannt und die Maut kann in der Regel bis zu 15 Tage später bezahlt werden. Zahlen können Sie online oder per App "Pedemontana Lombarda". Zudem gibt es die Alternative ein Guthaben aufzuladen, das automatisch abgebucht wird. Das Free-flow-System ist bisher nur auf der A36, A59 und A60 vorhanden.


Maut Italien: Wie komme ich am besten durch die Mautstationen?
Die Kosten für die Maut in Italien sind das eine, die lästigen Staus vor den Stationen das andere. Manchmal zehren Letztere gerade in der Hauptsaison ziemlich an den Nerven. Um den Verkehr möglichst zügig durch die Stationen zu leiten, gibt es für die Bezahlarten eigene Fahrspuren – erkennbar an farbigen Schildern. Ordnen Sie sich hier frühzeitig ein.
Aber nicht nur um zügig durchzukommen, ist es wichtig, dass Sie sich in die richtige Fahrspur einordnen: Denn an den Mautstationen ist es verboten, rückwärtszufahren, um die Spur zu wechseln! Stehen Sie falsch, dann drücken Sie an der Station die Taste „Help“, „Richiesta di Interveniento“ oder „Assistenza“.
So wählen Sie von Anfang an die richtige Spur
- Weiße Schilder: Hier können Sie bar bezahlen.
- Gelbe Schilder: Diese Spuren sind reserviert für Fahrzeuge mit Telepass.
- Blaue Schilder: Hier bezahlen Sie mit Ihrer Kreditkarte oder mit der Viacard.
Kosten Tunnel oder Brücken noch Extragebühren?
Ja, ebenso wie für den Brenner fällt Maut auch für andere Alpenpässe und Alpentunnel an. Das sind die Kosten 2023 für eine Hin- und Rückfahrt im Pkw:
Montblanc-Tunnel (Italien–Frankreich): 65,30 €
Fréjus-Tunnel (Italien–Frankreich): 65,30 €
Brenner (Italien–Österreich): 22,00 €
Großer-Sankt-Bernhard-Tunnel (Italien–Schweiz): 50,00 €
Munt-la-Schera-Tunnel (Italien–Schweiz): 56 € (Sommerpreis)
*Alle Angaben ohne Gewähr
Hin- und Rückfahrt im Montblanc-Tunnel: 60,80 €
Muss ich auch auf den italienischen Inseln Maut zahlen?
Auch auf Sizilien fällt nur auf der Autobahn zwischen Messina und Palerma eine Maut an. Auf der
Hauptsächlich im Norden Italiens fallen Autobahnkosten an. Der italienische Süden tickt bei der Maut ein bisschen anders. Sie zahlen auf Sizilien nur auf der Autobahn zwischen Messina und Palermo eine Maut. Auch auf dem Festland südlich von Neapel gibt es eine mautfreie Strecke: Den Abschnitt zwischen Salerno und Reggio Calabria auf der A 3 (Neapel–Reggio Calabria) dürfen Sie kostenlos befahren. Da es auf Sardinien und den kleineren Inseln bestenfalls gut ausgebaute Schnellstraßen, aber keine Autobahnen gibt, sind Sie dort auch vor Mautkosten sicher.

Gibt es in Italien eine Citymaut?
Bis jetzt haben nur die drei italienischen Städte Mailand, Bologna und Palermo eine Citymaut eingeführt. Wenn Sie dort in die Innenstadt fahren möchten, müssen Sie dafür bezahlen.
- In Mailand heißt die Citymaut „Ecopass“. Sie wird wochentags zwischen 7.30 Uhr und 19.30 Uhr erhoben. Der Ecopass kostet 5 Euro pro Tag.
- In Bologna brauchen Sie das städtische Mautticket nur für die verkehrsbeschränkte Zone in der Innenstadt. Die Zone gilt täglich von 7.00 bis 20.00 Uhr. Es kostet 6 Euro pro Tag. Es gibt auch ein 4-Tages-Ticket für 15 Euro.
- In Palermo wird die Citymaut wochentags von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr erhoben. Je nach Saison kommen zusätzlich Zeiten am Wochenende dazu. Das Tagesticket kostet 5 Euro, ein Monatsticket 20 Euro.
In allen drei Städten gibt es die Tickets an Kiosken, in Zeitschriftenläden, Tabakgeschäften oder auch in Cafés.
*Alle Angaben ohne Gewähr
Worauf muss ich besonders achten, wenn ich in Italien Auto fahre?
Wie schnell darf ich in Italien fahren?
Fahrzeug | Im Ort | Landstraße | Schnellstraße | Autobahn |
Pkw/Motorrad | 50 km/h | 90 km/h | 110 km/h (bei Nässe: 90 km/h) |
130 km/h (bei Nässe: 90 km/h) |
Gespann | 50 km/h |
70 km/h |
70 km/h |
80 km/h |
Fahranfänger dürfen die ersten 3 Jahre auf Schnellstraßen nicht schneller als 90 km/h und auf Autobahnen nicht schneller als 100 km/h fahren. Wenn Sie ein Verkehrszeichen oder eine Straßenmarkierung mit dem Begriff „rallentare“ passieren, ist besondere Vorsicht geboten. „Rallentare“ heißt „langsam fahren“.
Wie hoch ist in Italien die Promillegrenze?
Ähnlich wie in Deutschland, ist auch in Italien Alkohol am Steuer keine gute Idee. Überlegen Sie also gut, ob Sie sich noch auf einen letzten „vino rosso“ einladen lassen möchten: Die Promillegrenze in Italien liegt bei 0,5. Bereits ab 0,8 Promille kann es eine Haftstrafe geben. Fahranfänger in den ersten 3 Jahren dürfen überhaupt keinen Alkohol trinken. Für sie gilt 0,0 Promille.
0,0 Promille für Fahranfänger
Auf welche Verkehrsregeln muss ich besonders aufpassen?
In Italien gilt die Warnwestenpflicht: Wer nach einer Panne oder einem Unfall außerhalb eines Ortes das Auto verlässt, muss eine Warnweste tragen. Sie gehört auf Reisen ebenso ins Auto wie ein Europäischer Unfallbericht und die Grüne Versicherungskarte. Beides ist nicht vorgeschrieben, ist bei einem Unfall im Ausland aber eine große Hilfe. Ist Ihr Auto auf einer Autobahn liegengeblieben, dann dürfen Sie es nicht selbst abschleppen. Sie müssen immer einen Pannendienst rufen.
Wenn Sie in Italien mit dem Auto unterwegs sind, müssen Sie auch tagsüber mit Licht fahren. Achten Sie auch immer darauf, dass Ihr Sprit reicht, denn Sie dürfen keinen Reservekanister dabeihaben (Was soll man beim Tanken beachten?). Falls Sie mit einem erwischt werden oder auch bei allen anderen Verkehrsverstößen, bezahlen Sie die Strafe lieber sofort am Straßenrand. Sonst können die Carabinieri von Ihnen eine Sicherheit verlangen. Im Extremfall ist das Ihr Auto.
Sind Sie nun glücklich an Ihrem Ziel angekommen und freuen sich beispielsweise auf die Besichtigung des schiefen Turms von Pisa, parken Sie nicht bei gelb-schwarzen Markierungen an einem Gehsteig. Hier ist Parken verboten.
Was muss ich wissen, wenn ich im Winter nach Italien fahre?
Eine generelle Winterreifenpflicht gibt es in Italien nur im Aostatal. Dort müssen Sie vom 15. Oktober bis 15. April entweder mit Winterreifen fahren oder Schneeketten dabeihaben. Vorsichtshalber sollten Sie aber auch in anderen Provinzen zwischen dem 15. November und dem 31. März Winterreifen montiert haben, denn es kann jederzeit kurzfristig eine Winterreifenpflicht angeordnet werden.
Ziehen Sie Schneeketten auf, dürfen Sie nur noch mit Tempo 50 km/h weiterfahren. Auch Spikes sind in Italien erlaubt, wenn sie auf allen 4 Rädern montiert sind. Auf Autobahnen dürfen Sie damit 120 km/h fahren, auf anderen Straßen außerorts 90 km/h.
Übrigens: In den Sommermonaten müssen Sie dann darauf achten, dass Sie mit Ihren Winterreifen möglicherweise nicht mehr nach Italien reisen dürfen. Laut einer neuen Regelung des italienischen Transportministeriums im Jahr 2018 dürfen spezielle Winter- oder Ganzjahresreifen während der Sommersaison (von 16. Mai bis einschließlich 14. Oktober) nicht mehr gefahren werden.
Ob Ihre Reifen betroffen sind, können Sie prüfen, indem Sie den Geschwindigkeitsindex an der Reifenflanke mit dem Index in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 vergleichen. Wenn der Index auf dem Reifen mindestens so hoch ist wie der in der Zulassungsbescheinigung, dürfen Sie auch im Sommer mit Ihren Winterreifen an die Adria fahren.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe brauche?
Die Notrufnummer 112 funktioniert in ganz Europa. Damit erreichen Sie kostenlos eine Zentrale, die Ihren Notruf an die entsprechende Stelle weiterleitet.
Die nationalen Notrufnummern sind:
Polizei 113
Feuerwehr 115
Rettungsdienst 118
Pannenhilfe 116
