
Feuchtigkeit im Auto – Wie kommt sie rein, wie bekomme ich sie wieder raus?
- 1 Feuchtigkeit im Auto kann unangenehm und gefährlich werden
- 2 Wie kommt die Feuchtigkeit ins Auto?
- 3 Wie äußert sich Feuchtigkeit im Auto?
- 4 Wie finde ich die Ursache von Feuchtigkeit im Auto?
- 5 Wie vermeide ich Feuchtigkeit im Auto in Zukunft?
- 6 Was kann ich tun, wenn der Innenraum schon feucht ist?
Feuchtigkeit im Auto kann unangenehm und gefährlich werden
Manchmal läuft es ganz unglücklich: Nach einem anstrengenden Arbeitstag fahren Sie nach Hause, finden endlich einen Parkplatz, nehmen Ihre Laptoptasche und schließen Ihr Auto mit der Zentralverriegelung ab. Im Lift hoch zu Ihrer Wohnung lehnen Sie sich erschöpft gegen die Wand. In dieser Zeit presst die Laptoptasche gegen Ihre Hosentasche, in der sich der Autoschlüssel befindet, und drückt auf die Taste für die Komfortöffnung. Ohne dass Sie es merken, öffnen sich an Ihrem Auto alle 4 Fenster. In dieser Nacht beginnt es zum ersten Mal seit Wochen heftig zu regnen.
Das hört sich unwahrscheinlich an, ist aber genau so schon passiert. Das Ergebnis: Der Innenraum des Autos ist komplett durchnässt. Feuchtigkeit im Auto ist dabei völlig untertrieben. Außer der unbeabsichtigten Komfortöffnung gibt es viele Ursachen dafür, mit unangenehmen, gefährlichen und teuren Folgen wie Rost oder Schäden an der Elektronik. Und bei dauerhaften Wasseransammlungen können sich auch Bakterien und Schimmelpilzsporen bilden. Wir sagen Ihnen, wo die Feuchtigkeit im Auto herkommen kann und wie Sie sie am besten behandeln.

Wie kommt die Feuchtigkeit ins Auto?
Feuchtigkeit im Auto kann ganz verschiedene Ursachen haben. Autos bestehen aus Verschleißteilen, und Materialermüdung kann dazu führen, dass Wasser ins Auto eintritt. Das sind die Hauptursachen:
- Poröse Dichtungen an Türen und Fenstern: Durch undichte Fenster, beschädigte Türdichtungen oder undichte Stellen am Verdeck eines Cabrios dringt Nässe ins Innere. Das geschieht vor allem bei häufigen Regenfällen im Herbst und Winter. Mitunter reicht aber schon eine Autowäsche, durch die unbemerkt Wasser ins Auto kommt.
- Wo es schon feuchte Stellen gibt, kommen bald mehr: Roststellen oder durch einen Hagelschaden zersplitterte Front- und Heckscheiben begünstigen den Eintritt von Feuchtigkeit.
- Verstopfte Regenabläufe: Laubreste und Dreck können die Senke zwischen Frontscheibe und Motorhaube verstopfen. Angestautes Wasser kann dann nicht mehr durch die Kanäle ablaufen. Es gelangt stattdessen durch das Gebläse in den Innenraum und sickert so aus den Lüftungskanälen in den Fußraum. Im Extremfall können sich auf diese Weise im Auto Pfützen bilden.
- Defekte Klimaanlagen und Wärmetauscher oder verstopfte Innenfilter sind weitere mögliche Quellen für Feuchtigkeit im Auto.
Achten Sie auf poröse Dichtungen an Türen und Fenstern!
Wie äußert sich Feuchtigkeit im Auto?
Wie merke ich, dass mein Auto innen feucht ist? Daran, dass es nass ist, schon klar. Beschlagene Fensterscheiben werden aber oft einfach dem Wetter oder Temperaturunterschieden zwischen draußen und drinnen zugeschrieben. Tatsächlich sind sie ein sicheres Zeichen dafür, dass sich irgendwo im Auto Nässe gebildet hat. Das gilt insbesondere, wenn die Scheiben häufig innen beschlagen.
Beschlagen die Scheiben selbst bei trockenem Wetter oder geparktem Auto, befindet sich bereits eine große Menge Wasser dort, wo es nicht sein soll. Im Winter macht sich die Feuchtigkeit im Auto durch eine Eisschicht an den Innenscheiben bemerkbar. Auch Nebel und klamme Sitze sind starke Indizien für Feuchtigkeit im Auto. Riecht es schon nach Moder, deutet das auf Schimmelbildung hin. Spätestens jetzt sollten Sie dringend handeln und Ihr Auto entfeuchten.


Wie finde ich die Ursache von Feuchtigkeit im Auto?
Im Wesentlichen gibt es 2 Möglichkeiten, wie Sie die Ursache für die Feuchtigkeit im Auto finden:
- Spritzen Sie das Auto mit Wasser ab: Wenn nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, woher das Wasser kommt, können Sie Ihr Auto gründlich von allen Seiten mit Wasser abspritzen. Setzen Sie dazu einfach eine 2. Person ins Auto, die darauf achten soll, ob sie die Stelle bemerkt, an der das Wasser eintritt.
- Machen Sie einen Termin in einer Werkstatt aus: In vielen Fällen lässt sich die Ursache für Feuchtigkeit im Auto nur durch eine gründliche Untersuchung in einer Kfz-Werkstatt feststellen.
Wie vermeide ich Feuchtigkeit im Auto in Zukunft?
Die häufigsten Ursachen für Feuchtigkeit im Auto sind Materialermüdung und eine unzureichende Autopflege. Deshalb ist die erste und einfachste Antwort, wie Sie Feuchtigkeit im Auto vermeiden können: Kontrolle und Wartung.
- Kontrollieren Sie regelmäßig die Regenabläufe am Schiebedach und an den Türen auf mögliche Verstopfungen. Dabei reicht es, die Abläufe mit etwas Wasser durchzuspülen und die Rinnen vorsichtig mit einem Staubsauger abzusaugen. So verhindern Sie, dass herabfallendes Laub die Rinnen zwischen Frontscheibe und Motorhaube verstopft. Auch die Lüftungsschlitze unter der Frontscheibe und die Motorhaube sollten Sie sich genauer ansehen und gegebenenfalls reinigen. Aber Achtung, verwenden Sie dazu unter keinen Umständen spitze Gegenstände oder Drähte. An diesen Stellen befinden sich Kabel, die Sie beschädigen könnten. Wenn Sie die Gummidichtungen länger elastisch und damit dicht halten möchten, reicht übrigens ein Fettstift.
- Schauen Sie sich die Radmulden genau an. Das Wasser sucht sich seinen Weg. Und der führt immer bis zum tiefsten Punkt. Sind die Regenabläufe verstopft, kann es nicht richtig abfließen und sickert unter Umständen bis in die Radmulden. Dort befinden sich bei manchen Fahrzeugen Steuerungsgeräte, die vom Wasser beschädigt werden können. Ein teurer Spaß. Dagegen hilft: regelmäßig die Felgen reinigen.
- Rauchen Sie nicht im Auto. Das ist nicht nur gesünder und Ihren Mitfahrern gegenüber höflicher, sondern verhindert zudem, dass durch den Zigarettenrauch ein Belag an den Innenscheiben entsteht. Ähnlich wie Staub oder Schmutz fördert dieser Belag die Bildung von Kondensat auf den Scheiben und lässt sich nur schwer entfernen. Da hilft nur noch, kräftig zu schrubben, am besten mit etwas Essig oder Spiritus.
- Gummimatten inspizieren. Feuchtigkeit im Auto sammelt sich auf dem Boden. Um den Fußbereich trotzdem trocken zu halten, können Sie bei starkem Regen etwas Zeitungspapier unter die Matten legen. Es saugt die Nässe auf, muss aber natürlich rasch wieder ausgetauscht werden. Weitere Tipps für den Alltag: Schnee von den Schuhen abklopfen, nasse Kleidung nicht im Kofferraum liegen lassen, die Lüftung nicht durch Gepäck blockieren, nasse Fußmatten zum Trocknen aufhängen.
- Filter wechseln. Eigentlich alle 15.000 Kilometer, zumindest aber einmal im Jahr sollten Sie den Innenraumfilter Ihres Autos auswechseln lassen. Verstopfte Filter verhindern eine effektive Luftumwälzung im Fahrzeug, was wiederum die Bildung von Kondenswasser fördert.
6 Tipps gegen Feuchtigkeit im Auto
Rost entfernen Auto: Wenn Ihr Auto bereits zu rosten beginnt, dann war es schon zu lange feucht. Hier erfahren Sie, wie Sie Rost selbst entfernen können und wann Sie besser eine Werkstatt aufsuchen.

Was kann ich tun, wenn der Innenraum schon feucht ist?

Schnelle Hilfe, vor allem im Winter, bringt die Heizung. Stark aufgedreht entziehen Heizung und Klimaanlage der Luft die Feuchtigkeit und befördern sie nach draußen - Ihr Auto wird so entfeuchtet. Daher sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Lüftung nicht auf Umluftbetrieb eingestellt ist. Allerdings hilft der Trick nur bei einer Außentemperatur von maximal +6 Grad Celsius.
Im Notfall heißt es daher, Fenster auf und die Feuchtigkeit rauslassen. Oder – aber nur bei stehendem Auto – zum Mikrofasertuch greifen und für freie Sicht sorgen.
Ebenfalls hilfreich sind Entfeuchter. Im Fachhandel erhält man entsprechende Entfeuchterkissen für etwa 10 Euro. Dabei handelt es sich um mit Speichergranulat gefüllte Säcke, die man im Fahrzeug befestigt und nach 2 bis 4 Monaten zur Regenerierung in die Nähe einer Heizung legt.
Ist aber schon richtig viel Wasser ins Auto gelangt, hilft nur noch, das Wasser abzuschöpfen und das Auto mit einem Heizlüfter zu trocknen.
Sollten all diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, können auch technische Defekte wie beschädigte Heizkühler oder gebrochene Schläuche der Heckscheibenreinigungsanlage dahinterstecken. Auch dann heißt es wieder: ab in die Werkstatt, und zwar möglichst bald. Sonst kann es passieren, dass durch Rostbildung am Bodenblech Feuchtigkeit eintritt. Nur diesmal halt von unten.