
Ölwechsel: Wann Sie ihn brauchen und wie Sie ihn selbst machen
- 1 Ölwechsel – Selbst machen oder zum Profi?
- 2 Warum muss das Öl überhaupt gewechselt werden?
- 3 Gibt es auch Motorenöl, das lebenslang hält?
- 4 Wie oft sollte ich einen Ölwechsel machen lassen?
- 5 Woran erkenne ich, dass mein Motor neues Öl braucht?
- 6 Stimmt es, dass ein Neuwagen nach 1.000 Kilometern zum Ölwechsel muss?
- 7 Wie läuft der professionelle Ölwechsel samt Ölfilterwechsel in der Werkstatt ab?
- 8 Wie viel kostet ein Ölwechsel?
- 9 Warum wird Motoröl mit der Zeit schwarz?
- 10 Ölwechsel – Kann ich den auch selber machen?
- 11 Was bedeuten die Buchstaben und Zahlen auf dem Ölkanister?
Ölwechsel – Selbst machen oder zum Profi?
Ölwechsel hört sich ja erst mal ganz einfach an: altes Öl raus und neues Öl rein. Aber dazwischen sind jede Menge Handgriffe und Entscheidungen nötig, die Sie auf dieser Seite kennenlernen werden: Soll ich lieber in die Werkstatt fahren oder den Ölwechsel selbst durchführen? Welches Öl ist das richtige? Was mache ich mit dem alten Öl? Was kostet ein Ölwechsel?

Warum muss das Öl überhaupt gewechselt werden?
Öl übernimmt 2 wichtige Aufgaben im Motor: Zum einen schmiert es den Motor, damit er rund läuft, zum anderen kühlt es die Kolben, Ventile und Zylinder.
Motoröl enthält Zusatzstoffe, sogenannte Additive, die seine Leistungsfähigkeit verbessern. Damit das Öl seine Aufgaben im wahrsten Sinne des Wortes reibungslos erfüllen kann, dürfen diese Additive nicht abgenutzt sein. Sonst kommt es zu einer Anreicherung von Metallpartikeln im Öl. Diese Abnutzung schreitet leider mit jedem Kilometer voran. Dadurch verschlechtern sich die Schmiereigenschaften, die Wärme wird nicht mehr umverteilt und die Ventile werden schneller abgenutzt.
Gibt es auch Motorenöl, das lebenslang hält?
Ja. Das funktioniert deshalb, weil es Additive enthält, die den Alterungsprozess stoppen. Informieren Sie sich aber vorab bei Ihrem Autohersteller. Manchmal erlischt durch die Verwendung von sogenannten Lifetime-Ölen die Garantie.
Wie oft sollte ich einen Ölwechsel machen lassen?
Das hängt vom Motor ab und davon, wie viel Sie fahren. Das Intervall reicht, je nach Fabrikat, von 15.000 bis 40.000 Kilometer. Genaue Zahlen dazu stehen im Bedienerhandbuch Ihres Autos. Wer durchschnittlich viel fährt, also 10.000 bis 15.000 Kilometer pro Jahr, sollte etwa alle 1,5 bis 2 Jahre zum Ölwechsel.
Und: Die Additive verschleißen auch dann, wenn der Motor nur ganz wenig bewegt wird. In manchen Bordcomputern gibt es die Funktion „Lebensdauer des Motoröls“. Dort wird in Prozent angezeigt, wie sehr das Öl bereits abgenutzt ist.
Woran erkenne ich, dass mein Motor neues Öl braucht?
Eine kleine rote Ölkanne zählt zu den wichtigsten Warnlampen im Auto. Sie zeigt Ihnen an, wenn das Öl ausgetauscht werden muss. Warten Sie aber nicht so lange, sondern orientieren Sie sich an den Wechselintervallen, die im Handbuch des Autoherstellers stehen. Viele Werkstätten kleben auch einen Hinweis ins Auto (zum Beispiel auf die Innenseite der Fahrertür), bei welchem Kilometerstand der nächste Ölwechsel ansteht. Grundsätzlich gilt: Wer häufig oder fast ausschließlich im Stadtverkehr unterwegs ist, sollte öfter zum Ölwechsel fahren, weil der Motor dadurch stärker beansprucht wird.

Stimmt es, dass ein Neuwagen nach 1.000 Kilometern zum Ölwechsel muss?
Früher war das so. Das hing damit zusammen, dass die Motoren noch nicht so präzise gebaut wurden wie heute. Es gab sogar spezielle Öle für Neuwagen. Informieren Sie sich zu diesem Thema aber zur Sicherheit im Handbuch Ihres Autos. Was übrigens immer noch stimmt: Autos sollen die ersten 1000 Kilometer nicht über große Strecken mit Vollgas gefahren, sondern behutsam an die Höchstbelastung herangeführt werden.

Wie läuft der professionelle Ölwechsel samt Ölfilterwechsel in der Werkstatt ab?
Ein Ölwechsel ist einfach: Ihr Auto wird auf die Hebebühne und ein Auffangbehälter unter das Auto gestellt. Anschließend wird die Ölablass-Schraube geöffnet: Das Öl läuft in den Behälter, danach wird es umweltgerecht entsorgt. Die Profis wechseln bei dieser Gelegenheit meist auch die Dichtungsringe und den Ölfilter. Das frische Motorenöl wird nachgefüllt, die Ölwechselintervallanzeige zurückgestellt, fertig!
Am besten klappt der Ölwechsel, wenn Sie das Auto auf dem Weg in die Werkstatt warmgefahren haben: Dann wird das Öl dünnflüssiger und fließt schneller und vollständiger ab. Durch den schnelleren Ölfluss werden zudem die Rückstände aus den Leitungen besser entfernt.
Insgesamt dauert dieser Vorgang rund 30 Minuten.Tipp: Lassen Sie bei dieser Gelegenheit auch prüfen, ob Sie die Bremsbeläge wechseln lassen sollten. Möglicherweise empfiehlt Ihnen der Profi, außerdem die Bremsscheiben wechseln zu lassen.
Wie viel kostet ein Ölwechsel?
Der Wechsel kostet zwischen 40 Euro bei freien Anbietern und 150 Euro in der Vertragswerkstatt– inklusive eines neuen Ölfilters. Manche Werkstätten verwenden sogenannte Premiumöle, die 2- oder gar 3-mal so teuer sind wie normale Motoröle. Das ist aber gar nicht notwendig, denn die günstigen Schmierstoffe haben in verschiedenen Tests ebenfalls gut bis sehr gut abgeschnitten und können ohne Bedenken verwendet werden. Sie können das Motoröl auch selbst günstig kaufen und dann in die Werkstatt mitbringen.
Warum wird Motoröl mit der Zeit schwarz?
Es wird mit zunehmendem Alter nicht nur dunkler, sondern auch zäher. Grund dafür sind Ablagerungen und Verschmutzungen, außerdem wird die Dichte der Additive geringer. Kurz gesagt: Die Qualität des Öls nimmt ab. Sowohl die Schmierung als auch die Kühlung funktionieren nicht mehr einwandfrei. Das kann zu Schäden an den Verschleißteilen und im Motor führen. Außerdem nimmt der Kraftstoffverbrauch zu.
Neues Öl ist bernsteinfarben. Machen Sie den Farbcheck mit dem Ölmessstab. Dazu etwa 10 Kilometer fahren, dann das Auto auf einer ebenen Fläche abstellen, etwa 2 Minuten warten, damit sich das Öl in der Ölwanne sammeln kann, anschließend prüfen. Übrigens: Nicht nur zu wenig Öl kann den Motor beschädigen, sondern auch zu viel!

Ölwechsel – Kann ich den auch selber machen?
Das brauchen Sie für einen Ölwechsel:
- Schraubenzieher
- Grube oder Rampe
- Ölauffangwanne
- neues Motoröl (5 Liter ab 15 Euro)
- eventuell Dichtring (ca. 1 Euro)
- eventuell Ölfilter (ca. 10 Euro)
Tipp: Lassen Sie den Ölwechsel innerhalb der Garantiezeit Ihres Autos immer in einer Werkstatt nach den Vorgaben des Herstellers durchführen. Sonst erlischt die Garantie.

So klappt der Ölwechsel:
- Fahrzeug warmfahren
- mit den Vorderrädern über eine Grube oder auf eine Rampe fahren
- Ölauffangwanne unter das Auto stellen
- Öldeckel im Motorraum abschrauben
- Ölablass-Schraube öffnen und das warme Öl ablassen
- Ölfilter abschrauben und die Dichtfläche darunter mit einem Lappen und etwas Bremsenreiniger von Fett befreien
- Ölfilter an den Kontaktflächen einfetten und anschrauben
- Ölablass-Schraube (evtl. mit neuem Dichtring) zudrehen
- neues Öl einfüllen und den Motor etwa 5 Minuten laufen lassen, danach 2 Minuten warten
- Ölstand überprüfen
Was bedeuten die Buchstaben und Zahlen auf dem Ölkanister?
Bei Angaben wie 10W-40 oder 25W-60 handelt es sich um die sogenannten SAE-Klassen (Society of Automotive Engineers). Die Zahl vor dem W gibt Auskunft über die Fließgeschwindigkeit des Öls bei Kälte. Je kleiner die Zahl, desto flüssiger. Dahinter steht die Fließgeschwindigkeit bei 100 °C. Je niedriger die Zahlen, umso hochwertiger ist das Öl, weil es flüssiger ist und sich dadurch besser im Motor verteilt. Man spricht hier von sogenannten Leichtlaufölen.

Motoröle dürfen auch gemischt werden, allerdings nur Dieselöl mit Dieselöl oder Öl für einen Benziner mit Öl für einen Benziner. Viele Händler bieten Zusatzstoffe für das Motoröl an. Die sind allerdings sehr umstritten und führen bei den meisten Fahrzeugherstellern zum Erlöschen der Garantie.